Diese Mail wurde an über 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
im BADENIA / AMB Komplex versendet:
Klaus Schüller
Meiningen, den 31.05.2005
E-Mail: klaus-schueller[ at ]freenet.de
Offener Brief an
- Regionaldirektionen bzw. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bzw. Direktoren
der Badenia Bausparkasse
- Regionaldirektionen der Aachen-Münchener Versicherung
- Vorstände und Aufsichtsräte der AMB-Generali
Sehr geehrte Damen und Herren,
Mitte Oktober 2004 hatte ich Sie nach dem tragischen Selbstmord unserer Tochter
Anja,
einer von der Badenia unter Zwangsvollstreckung gestellten Kundin, angeschrieben
und an
Anstand und Ehrlichkeit bei der kapitalgedeckten Altersvorsorge appelliert bzw.
Lösungen
für die Opfer unanständiger Machenschaften bei Schrottimmobilienfinanzierungen
der Badenia
Bausparkasse gefordert. Einige von Ihnen haben uns damals kondoliert und
versichert,
solche Geschäftsmethoden abzulehnen. Dafür danken meine Frau und ich noch einmal
allen an
dieser Stelle.
Der Vorstand der Badenia hingegen hat als Konsequenz aus dem tragischen Ende
der Kundin
Anja Schüller seither nur für zahlungsunfähige oder Not leidende Kunden, die
durch die
BADENIA-Geschäfte in die Schuldenfalle geraten sind, Lösungsangebote
unterbreitet. Es kann
nicht sein, dass die BADENIA nur bei denjenigen Kunden kompromissbereit zeigt,
bei denen
sowieso nichts mehr zu holen ist.
Ich werde am Mittwoch als Redner in der AMB-Hauptversammlung an alle
Vorstände,
Direktoren, Mitarbeiter und Aktionäre appellieren, dass seitens der AMB-Generali
als
Konzernmutter umgehend umfassende Rückstellungen gebildet werden, um den
betroffenen
Menschen und BADENIA-Kunden unabhängig von ihren jeweils finanzellen
Verhältnissen aus den
für sie schädlichen BADENIA-Verträgen heraus zu helfen. Sie sollten wissen, dass
dem
Vernehmen nach als Ergebnis dieser Immobilienfinanzierungen zahllose Familien
und
Existenzen ruiniert wurden.
Solche Geschäfte, wie wie unserer Tochter Anja untergeschoben wurden, gehören
sich nicht
für anständige Kaufleute. Es steht in Ihrer Macht als Finanz- und
Versicherungsvermittler,
bereits vor Zustandekommen von Verträgen ehrlich aufzuklären und nur seriöse
Angebote für
kapitalgedeckte Altersvorsorge anzubieten, wie sie immer mehr Bürger angesichs
drohender
Renten- und Pensionskürzungen verlangen. Und wie sie von der Allfinanzwirtschaft
daher
intensiv beworben werden. Und das leider immer öfter nicht zum Nutzen der
Kunden.
Es liegt an Ihnen, ob Ihre Kunden glücklich bleiben und mit Ihrer Hilfe
reelle
Perspektiven für ihr Alter entwickeln. Oder aber in ihrer Altersvorsorge schon
bei
Vertragsabschluss geschädigt werden. Sie tragen als Anlageberater und Vermittler
eine hohe
Verantwortung.
Um die Auseinandersetzung mit der BADENIA-Bausparkasse zu dokumentieren, habe
ich die
Webseite anja-schueller.de erstellen lassen. Dort können Sie sich
informieren. Die
im Internet verbreiteten Erklärungen der Badenia sind für meine Frau und mich
inakzeptabel. Ich habe die Akten selbst eigenhend geprüft und bin zu dem Schluss
gelangt,
dass die Vorwürfe gegen die Rechtsanwälte meiner Tochter Anja haltlos sind. Die
Verantwortlichen der BADENIA versuchen ganz offensichtlich, die Verantwortung
der BADENIA
angesichts der drückenden moralischen Last zu reduzieren oder gar ganz in Abrede
zu
stellen und auf Andere abzuwälzen.
Der Finanzplatz Deutschland kann nur gesunden, wenn die Allfinanzbranche zu
ehrlichen und
anständigen Geschäften zurückkehrt.
Gerne bin ich bereit, auf der Hauptversammlung in Aachen mit Ihnen morgen zu
diskutieren.
In diesem Sinne verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
Klaus Schüller